Über Simonskall
Simonskall, ein Dorf mit über vierhundertjähriger Geschichte, wird seit mehr als einem Jahrhundert zunehmend durch den Fremdenverkehr geprägt. Nicht umsonst wird Simonskall als „Perle der Eifel“ bezeichnet.
Es ist das Herzensanliegen der Simonskaller Bevölkerung, die besondere familiäre Atmosphäre des Ortes für die Besucher und Bewohner zu bewahren und weiter zu entwickeln, und damit einen bewussten Gegensatz zu vielen anderen Tourismusorten zu schaffen. Die Gäste in Simonskall nutzen die kulinarischen Angebote und können regelmäßig stattfindende Ausstellungen im „Junkerhaus“ sowie Konzerte in der toll renovierten Marienkapelle besuchen. Weiter können ab Simonskall insgesamt über 200 km lange Wander- sowie Radwege aktiv genutzt werden. Die für die Pflege und Kennzeichnung der Wege verantwortlichen Personen sind ständig bestrebt, diesen Teil der Rureifel weiter für Wanderer und Radler zu erschließen. Entlang des Historischen Wanderweges rings um Simonskall finden sich zahlreiche Kraft-Orte und –Elemente. So ist auch die seit wenigen Jahren bestehende „Boule-Anlage“ (aus Frankreich stammendes Kugelspiel) Anlaufstation für interessierte Gäste sowie Besucher. Die Örtlichkeiten in Simonskall bieten besonderes Flair für Familienfeiern. Brautleute verbinden die kirchliche Trauung in der Marienkapelle mit dem sich anschließenden Fußweg von der Kirche in den malerischen Ort bis hin zum Hotel bzw. Restaurant, in dem das Fest bis weit in die Nacht oder auch bis zum frühen Morgen fortgesetzt wird.
Für ein so kleines Eifeldorf wie Simonskall ist es von besonderer Bedeutung, die Angebote für die Besucher wie auch für die Einwohner gleichermaßen attraktiv zu gestalten.
Der Verkehrsverein Vossenack Simonskall e.V. (VVS) kümmert sich sowohl um die Belebung des Tourismus als auch um kulturelle Themen. Im „Junkerhaus“, einem Gebäude aus dem frühen 17. Jahrhundert, unterhält der VVS eine Touristeninformation, die für die Besucher neben Kartenmaterial und Informationsbroschüren über die Region auch zeitgeschichtliche Literatur, Geschenkartikel und Eifeler Köstlichkeiten bereithält. Im Obergeschoss richtet der Verein Höhenart Hürtgenwald e.V. regelmäßig Ausstellungen aus. Dort werden häufig auch Werke zeitgenössischer oder mit der Geschichte des Ortes verbundener Künstler präsentiert, die an anderer, viel prominenterer Stelle kaum zu sehen sind. Dieses besondere Engagement findet auch Anerkennung über die Eifel hinaus. So hat die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Junkerhaus Simonskall als originäre Stätte der Moderne im rheinischen Kulturraum mit der Einladung zur Kulturmesse Regionalia geehrt.
Für den guten baulichen Zustand der Marienkapelle aus dem Jahr 1935 und zahlreiche dort stattfindende künstlerische und religiöse Veranstaltungen zeichnet der Verein der Freunde und Förderer der Marienkapelle Simonskall e.V. verantwortlich.
Gegenüber dem Hotel „Talschenke“ steht eine Büchertauschbörse. Hier sollen Besucher und Einwohner jederzeit Bücher entnehmen oder einstellen können, um so bei weniger gutem Wetter ein attraktives Lektüreangebot nutzen zu können.
Von Simonskall gehen etwa 250 km Wanderwege aus. In der West-Ost-Ausdehnung verlaufen sie ebenerdig, im Nord-Süd-Verlauf sind zunächst 100 Höhenmeter nach Vossenack bzw. Schmidt zu überwinden. Viele Besucher kommen nach Simonskall, um von hier aus kleinere oder größere Wanderungen zu starten. Auch für Radtouristen wird die Region immer interessanter, zumal seit kurzem in Simonskall auch Elektrofahrräder ausgeliehen werden können. Die für die Pflege und Kennzeichnung der Wege zuständigen Institutionen – Rureifel Tourismus e.V. und die Ortsgruppen Vossenack und Schmidt des Eifelvereins e.V. - sind ständig bestrebt, diesen Teil der Rureifel weiter für Wanderer und Radfahrer zu erschließen.
Simonskall blieb von den Kampfhandlungen des 2. Weltkrieges weitgehend verschont. Deshalb präsentieren sich die historischen Gebäude heute noch in ihrem ursprünglichen Zustand. Hervorzuheben sind hier der Turm von 1608 mit dem später angebauten „Junkerhaus“, die „Kremer Mühle“ von 1622, das Haus von 1666 und natürlich die sog. „Burg“, ein wehrhafter Gebäudekomplex aus den Jahren nach Ende des 30-jährigen Krieges. Diese sehr alte Bausubstanz gibt dem Ort sein besonderes Gepräge, unterstützt durch jüngere Bauwerke, wie dem „Eifelhaus“, dem Hotel-Restaurant „Talschenke“ mit seiner charakteristischen Architektur oder dem Hotel „Wiesengrund“.
In Richtung „Mestrenger Mühle“ befinden sich die nach dem Krieg entstandenen Häuser „Landhotel Kallbach“, die Pension „Sonneneck“, das „Café Kern“ sowie einige neuere Wohnhäuser.
Um den historischen Gebäudebestand zu sichern, dem Tourismus eine Zukunftsperspektive zu geben, der Natur den nötigen Schutz – und Freiraum zu gewährleisten und zusätzlich Wohnen im Ort Simonskall zu ermöglichen, wurde im Jahre 2004 der Bebauungsplan Nr. L 1 „Simonskall“ aufgestellt. Neben der baulichen Gestaltung und Entwicklung wurde im Bebauungsplan auch zur Sicherung des Uferstreifens der Kall eine entsprechende Fläche für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung der Uferbereiche festgesetzt. Der Bebauungsplan wurde seinerzeit mit der Dorfgemeinschaft in Simonskall sehr intensiv beraten und abgestimmt. Mit der Aufstellung des Bebauungsplanes dürfte die bauliche Entwicklung von Simonskall zunächst weitgehend abgeschlossen sein, zumal aufgrund der Lage im engen Kalltal Bauland nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Weiterhin soll mit dem Bebauungsplan der spezifisch dörfliche Charakter des Ortes mit seinen historischen Baudenkmälern bewahrt werden.
Geschrieben von der Gruppe Dorfwettbewerb im Offenen Dorfforum anlässlich der Teilnahme am Dorfwettbewerb 2014 "Unser Dorf hat Zukunft"